Eine Standort-Besonderheit in Nordrhein
„Ich fahre 25 Minuten von Tür zu Tür, das ist eine adäquate Wegstrecke“, findet Sebastian Haaß. Es ist aber vor allem die Arbeit in der ländlichen Region, die ihn so begeistert. „Von manchen meiner Patienten waren schon der Vater, die Oma und die Urgroßmutter hier“, berichtet er. Das sei nicht nur aus familienmedizinischer Sicht spannend. „Das hilft auch im Arbeitsalltag. Und es macht einfach Freude, die Leute geben einem unheimlich viel zurück.“ Als gesellschaftliche Aufgabe sieht er es obendrein: „Die Menschen werden älter, nicht alle sind mobil“, sagt Haaß. „Wir brauchen Landärzte, man kann nicht alles mit irgendwelchen Zentren auffangen.“
„Von manchen meiner Patienten waren schon der Vater, die Oma und die Urgroßmutter hier.“Dr. Sebastian Haaß
Und so kann der 34-Jährige es anderen jungen Kollegen nur ans Herz legen, „es einfach zu versuchen, zumindest mal in eine Anstellung zu gehen“. Ein Jahr lang hält er dabei für eine gute Zeit, um festzustellen, ob es passt. Das gelte vor allem für diejenigen, die sich ein Leben auf dem Land nicht vorstellen können. Doch gerade Nordrhein sei für diese attraktiv. „Aachen, Köln, Düsseldorf oder Bonn – wenn ich überlege, in welchen großen Städten ich leben könnte und trotzdem ländlich praktizieren, das ist schon eine Standort-Besonderheit.“